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Schlafenszeit auf Concordia (DevBlog)

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    Schlafenszeit auf Concordia (DevBlog)

    Es gibt mal wieder einen fluffigen DevBlog, diesmal über Mandalorianer:

    Developer Blogs
    10.28.2014 Schlafenszeit auf Concordia

    Das lodernde Lagerfeuer warf drei Schatten auf die offene Ebene.
    Der größte von ihnen stammte von einem Mann, der immer noch die mandalorianische Eisenrüstung seines Volkes trug,
    in deren unzähligen Kerben und Scharten sich der Lichtschein brach.

    Die beiden anderen Gestalten waren in Trainingsausrüstung gehüllt, ihre Körper wuchsen einfach noch zu schnell aus einer richtigen Schutzpanzerung heraus.

    Galron beobachtete seine Zwillingstöchter über die Flammen hinweg.
    Tayn und Mari hatten sich in der heutigen Jagd gut geschlagen, ihre Waffen geschickt eingesetzt, ihre Ausrüstung gut behandelt und viel Geduld gezeigt.
    Er würde ihrer Mutter erzählen, dass sie sich zu echten Kriegerinnen entwickelten, genau wie sie.


    Tayn sah mit zusammengekniffenen Augen in das Licht. Als sich ihre Blicke kreuzten, fragte sie:
    "Muss das Feuer so hell sein? Jemand könnte uns doch aus der Ferne entdecken, oder?"


    Die Bedenken seiner Tochter brachten Galron zum Lächeln. "Du hast Recht. Aber hier draußen gibt es Raubtiere, die viel gefährlicher sind als andere Leute.
    Und da wilde Bestien nur selten ein Feuer sehen, haben sie Angst davor.
    Solange wir es also schön hell brennen lassen, werden sie es sich zweimal überlegen, bevor sie uns im Schlaf anknabbern."

    Dann schnappte er laut mit den Zähnen, woraufhin die beiden Mädchen lachen mussten, während sie ihre Sachen auspackten.

    Sobald Mari ihren Schlafsack ausgerollt hatte, folgte ihr allabendlicher Wunsch: "Eine Geschichte!"
    Eine leichte Brise brachte das Gras zum Flüstern. Galron dachte mit ernstem Gesicht über die Bitte nach, als ob tatsächlich eine Chance bestand, dass er sie ablehnen würde.

    "Seid ihr denn nicht schon zu alt für Gutenachtgeschichten?"

    "Das sind alte Geschichten", antwortete Mari, "wie können wir da zu alt sein?"
    "Oh, jetzt sind es auf einmal alte Geschichten." Galron tat zwei Sekunden lang so, als wäre er beleidigt, bevor er sein Grinsen nicht mehr unterdrücken konnte.
    "Dann muss ich euch wohl eine neue erzählen." Er kratzte sich am Kinn.

    "Habt ihr schon mal von Shae Vizla gehört?"

    Die beiden Mädchen nickten einhellig mit den Köpfen, während ihre Schatten vor Begeisterung tanzten.
    "Jeder hat schon von Shae Vizla gehört! Sie hat den Jedi-Tempel in die Luft gejagt!"

    "Zumindest hat sie eine große Rolle dabei gespielt. Shae hat die Verteidigung des Tempels durchbrochen und so den Hauptangriff ermöglicht.
    Dabei hat sie eigenhändig zwei Dutzend Wachen ausgeschaltet. Sie kämpft gerne alleine. Wusstet ihr das?"

    "Aber nicht immer! Früher hat sie immer mit ihrem Bruder gekämpft", korrigierte Tayn ihn.
    "Aber ein Jedi hat ihn getötet", fügte Mari betroffen dazu.

    "Das stimmt. Und sie hegte für lange Zeit einen Groll gegen die Jedi.
    Darum hat sie wohl bei dem Angriff überhaupt erst mitgemacht. Danach wurde der Vertrag von Coruscant geschlossen ..."

    Das Knistern des Feuers wurde kurz von zweistimmigem Ächzen übertönt. "Der Teil mit dem Vertrag ist langweilig", beschwerte sich Tayn, "den kannst du gerne überspringen."
    Galron hob beschwichtigend seine Hände. "Ich hätte wissen sollen, dass ich es hier mit zwei Expertinnen zu tun habe.
    Ich weiß gar nicht, was ich euch noch erzählen kann, wenn ihr schon so viel wisst." Er konnte den Stolz in den Augen der Mädchen sehen.


    Für Mari war das Thema noch lange nicht ausgereizt. "Shae muss jetzt alt sein. Kämpft sie denn noch?"
    "Kennt ihr viele alte Mandos?" Die beiden Mädchen schüttelten ihre Köpfe.
    "Das liegt daran, dass man echt zäh sein muss, um so lange zu überleben.
    Wenn ihr jemals einen alten Mandalorianer seht, könnt ihr sicher sein, dass er die gefährlichste Person im Raum ist.
    Wahrscheinlich findet ihr niemanden, der euch mehr beibringen kann."


    Galrons Töchter dachten darüber nach, als sie in ihre Schlafsäcke krochen.
    "Wenn Shae Vizla immer noch lebt, hat sie dann auf Corellia gekämpft?" Tayn liebte Geschichten über Stadtkämpfe.

    Mari zog Weltraumschlachten vor. "Was ist mit Kuat? Ich wette, sie hat bei Kuat gekämpft!"


    Galron legte neues Holz in die Flammen. "Soweit ich weiß, hat sie seit Jahren nicht mehr gekämpft.
    Sie und ihr ganzer Clan sind von der Bildfläche verschwunden. Wenn jemand weiß, wo sie sind, dann hat diese Person ihr Wissen gut bewahrt."


    Diese Antwort gefiel den Mädchen überhaupt nicht. Sie sprangen auf und hakten nach:
    "Aber der Krieg ist wieder im vollen Gange!" "Überall wird gekämpft!" "Warum sollte sie sich das entgehen lassen?"

    Mit einem stillen Blick schickte ihr Vater sie zurück in die Schlafsäcke. Als sie sich wieder hingelegt hatten stand Galron auf und räkelte die Arme.
    "Ich habe von ein paar Leuten gehört, dass sie mit den Jahren eingerostet sein soll;
    dass sie nicht zurück kommt, weil sie sich fürchtet. Allerdings wird diese Theorie nur flüsternd verbreitet."


    "Dann glauben sie es doch selbst nicht!", sagte Mari mit der unerschütterlichen Sicherheit der Jugend.
    Sie sah zu Galron hoch, der jetzt neben ihrem Schlafplatz stand und ihre Ausrüstung inspizierte.
    Ihre Augen glühten durch den Widerschein der Flamme noch stärker auf. "Wenn sie es glauben würden, hätten sie keine Angst, es laut auszusprechen."

    "Shae würde zurückkommen und sie ausräuchern, wenn sie das hören würde!", stimmte Tayn enthusiastisch zu,
    wobei sie ihre Faust in den Himmel streckte und das Rauschen eines Flammenwerfers nachahmte.
    In seinen Gedanken fügte Galron ihrer Rüstung einen weiteren Gegenstand zu.


    Zufrieden, dass seine Töchter ihre Ausrüstung und Waffen in Griffweite platziert hatten, kehrte Galron zu seinem Platz zurück.
    "Ich glaube, Ihr habt Recht. Ich glaube, dass sie nur wartet."

    Einen Moment lang war sein Publikum still. Dann fragte Tayn: "Worauf wartet sie?"
    "Auf eine echte Herausforderung."


    Beide Mädchen setzten sich auf, ihr Blick verlangte nach einer Erklärung.
    "Ich kenne niemanden, der mehr Kämpfe bestritten hat als Shae Vizla - und sie kam immer in einem Stück zurück.
    Vielleicht hat ihr das einfach nicht mehr gereicht."

    "Aber das ist der größte Krieg aller Zeiten! Wenn das keine Herausforderung ist, was dann?" Mari war verwirrt.
    "Das kann ich dir auch nicht sagen."

    --------

    Schließlich gaben sich die Mädchen mit einer Geschichte über Mand'alor den Eroberer zufrieden.
    Unmöglich, dass er sie nicht schon einmal erzählt hatte. Galron beschlich das Gefühl, dass sie ihm zuliebe nicht darauf hinwiesen.
    Die beiden wurden wirklich schnell erwachsen.


    Nach einer Weile war schließlich Tayns leises Schnarchen zu hören, aber Mari war immer noch ruhelos.
    Das Rascheln ihres Schlafsacks wurde nicht ganz durch das Knistern der frischen Holzscheite übertönt. "Brauchst du noch etwas?"

    Mari flüsterte leise: "Kann ich mir deinen buy'ce ausleihen?"


    Galrons Helm lag oben auf seinen Sachen. Er nahm ihn auf und umschritt das Feuer, um ihn seiner Tochter zu geben.
    "Vor was soll er denn deinen Kopf schützen? Vor Falkenflüglern? Oder orbitalen Bombardierungen?"

    "Nichts dergleichen. Ich habe nur gehört, dass Krieger manchmal in ihren Helmen schlafen. Ich will üben."


    Orangefarbenes Licht tanzte über den Visor, als Galron den Helm vorsichtig auf Maris Kopf setzte.
    Es war ein leises Klappern zu hören, als sie ihren Kopf wieder auf den Boden legte.

    "Du suchst keine große Herausforderung, oder?" Ihre Stimme klang durch den Widerhall des viel zu großen Helms seltsam fremd.
    "Ich habe doch schon zwei." Galron lächelte sein Spiegelbild im Visor an.
    Mari streckte ihre Hand aus, um die ihres Vaters zu drücken. "Gute Nacht."

    "Gute Nacht." Galron kehrte zu seinem Platz zurück. Er nahm sich einen stabilen Ast vom Stapel und setzte sich hin.
    Aus seiner Beinpanzerung zog er ein Messer hervor und begann zu schnitzen.

    Viel schlafen würde er zwar nicht, aber dafür hätten seine Töchter am nächsten Morgen beide ein neues Übungsschwert.



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    "Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser wird, wenn es anders wird, aber soviel kann ich sagen: Es muß anders werden, wenn es gut werden soll."
    Georg Christoph Lichtenberg (1742 - 1799)

    Was nützt es, wenn wir mehrere Sprachen sprechen,
    solange wir nicht die Geduld aufbringen,
    einander zuzuhören...

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