Weil ich derzeit wieder mal so einiges über die Lokführer und Streiks lesen muß / darf,
den Film hier in den Abos gefunden habe und das wohl allgemein ein Thema ist.
Streik - Ein Leben im Terminal | extra 3 | NDR
Isses unangenehm, wenn man zu spät kommt, Verkehrsmittel ausfallen, der Müll nicht geholt wird,
Ärzte geschlossen haben, Waren nicht ankommen oder was auch immer für die Allgemeinheit dann an Folgen sichtbar wird?
Aber sicher!
Sind daran dann die streikenden Arbeitnehmer oder deren Arbeitgeber (oder gar als Kunden, die nicht hinreichend zahlen wollen wir selber) schuld?
Wiki zum Streik(recht) in Deutschland
Nur mal so als Vergleich: 5 Tage, wundert sich da noch jemand, wenn die Reallöhne beständig sinken?
Deutschland hat schwächste Reallohn-Entwicklung in der EU
Die Zahlen sind übrigens ebenso guffelig wie die oben aus dem Wiki, nämlich von 200 bis 2007.
Medial werden immer bloß die bösen Streiker, wegen denen ja alle warten müssen beharkt,
aber was ist mit der anderen Seite, die es ja regelmäßig eskalieren lässt?
Streiks kosten Geld, nicht nur die Arbeitgeber, sondern auch die Arbeitnehmer / Gewerkschaften.
Das kommt mit irgendwie zu kurz.
Ich will auch nicht wissen, wieviel die Forderungen nun insgesamt kosten würden, wieviel Prozente da jeweils gefordert werden,
sondern vielmehr, was hat jeder Einzelne der Streikenden akt. in der Tasche und wieviel hätte er gerne?
Ist das für mich nachvollziehbar?
Sowas würde Verständnis für Streikende wecken, aber es gibt in den Medien keine entsprechenden Bemühungen,
allenfalls werden Spitzenverdiener raus gepickt (Piloten beispielsweise), um dann vorzuführen, wie unverschämt das sei.
Aber die Gewerkschaft muß sich ja mit allen Mitgliedern zu 75% und mehr für Streiks aussprechen,
da sind eben nicht nur Spitzenverdiener an der Urne. Auch verdienen längst nicht alle Piloten toll.
Südkurier.de 10/2014
Finde ich ehrlich gesagt eher mau, was die so bekommen. Sind ja alles Bruttozahlen.
Abgesehen davon geht es ja eben nicht nur um Lokführer.
Die Betonung hierbei auf schwankt das Gehalt stark je nach entsprechender Luftverkehrsgesellschaft und "der Durchschnittsverdienst eines Lufthansa-Piloten"
Auf Welt.de gibt es auch noch einen Artikel,
aber auch da wird mir der Fokus zu stark auf politische Interessen der Gewerkschaftsführer gelegt,
es fällt immer wieder runter, dass eine sehr große Mehrheit der Mitglieder die Streiks in Kauf nehmen muß,
die sind nicht billig oder spaßig - das macht man nicht mal eben so (zumindest als Deutscher nicht).
Wirklich "spaßig" wird es aber erst, wenn Altenpfleger, Krankenschwestern und andere soziale Berufe das Streiken für sich entdecken,
dann muß sich nämlich auch gesellschaftich etwas ändern. Ohne Streiks aber wird das nie passieren.
den Film hier in den Abos gefunden habe und das wohl allgemein ein Thema ist.
Streik - Ein Leben im Terminal | extra 3 | NDR
Veröffentlicht am 19.02.2015
Ein Mann, monatelang gefangen im Flughafen. Von den Machern von "Die unendliche Geschichte".
Ein Film über das Reisen in Deutschland, die Hoffnung und zerplatzte Träume.
Autor: Jakob Leube
Ein Mann, monatelang gefangen im Flughafen. Von den Machern von "Die unendliche Geschichte".
Ein Film über das Reisen in Deutschland, die Hoffnung und zerplatzte Träume.
Autor: Jakob Leube
Ärzte geschlossen haben, Waren nicht ankommen oder was auch immer für die Allgemeinheit dann an Folgen sichtbar wird?
Aber sicher!
Sind daran dann die streikenden Arbeitnehmer oder deren Arbeitgeber (oder gar als Kunden, die nicht hinreichend zahlen wollen wir selber) schuld?
Wiki zum Streik(recht) in Deutschland
Ein Streik (von engl. strike: Schlag, Streich) ist eine Methode des Arbeitskampfes mit kollektiver Arbeitsniederlegung
(Verweigerung von in der Regel vertraglich vereinbarten Arbeitsleistungen) und Aussperrung auf der Gegenseite.
Er kann sehr verschiedenartige Ziele und Adressaten haben. Politische Streiks sollen Parlament und Regierung unter Druck setzen mit dem Ziel,
dass bei deren Entscheidungen die Interessen der Streikenden berücksichtigt werden.
In politisch zugespitzten Situationen können sie zu Generalstreiks auswachsen, die die Wirtschaft eines ganzen Landes lahmlegen
(Beispiele: Generalstreiks der Chartistenbewegung für das allgemeine Wahlrecht im 19. Jahrhundert in England; Generalstreik gegen den Kapp-Putsch 1920 in Deutschland).
Im Rahmen der grundgesetzlich garantierten Tarifautonomie (Art. 9 Abs. 3 Grundgesetz) soll ein Streik, der erst nach Ablauf der Friedenspflicht zulässig ist,
die Arbeitgeber dazu bewegen, den Forderungen der Gewerkschaft durch Abschluss eines entsprechenden Tarifvertrags nachzukommen.
Als wilder Streik (engl.: wildcat strike) bezeichnet man die von einer Gewerkschaft nicht autorisierte Arbeitsniederlegung von Belegschaften.
Arbeitgeber können mit Aussperrung und Betriebsstilllegung antworten.
Das Bundesarbeitsgericht hat 1994[1] das „Arsenal“ der Arbeitskampfmittel der Arbeitgeberseite mit dem Recht zur Betriebsstilllegung bzw. zur Betriebsteilstilllegung im Arbeitskampf erweitert.
Der Arbeitgeber ist danach nicht verpflichtet, die Produktion in einem bestreikten Betrieb oder Betriebsteil so weit wie möglich aufrechtzuerhalten.
Er kann ihn für die Dauer des Streiks ganz stilllegen mit der Folge, dass die beiderseitigen Rechte und Pflichten aus dem Arbeitsverhältnis suspendiert werden
und auch arbeitswillige Arbeitnehmer ihren Lohnanspruch verlieren.
In Deutschland fielen zwischen 2000 und 2007 im Durchschnitt fünf Arbeitstage jährlich pro Tausend Beschäftigte aus.
In Frankreich liegt dieser Wert bei 103 Arbeitstagen, in Spanien bei 173.[2]
(Verweigerung von in der Regel vertraglich vereinbarten Arbeitsleistungen) und Aussperrung auf der Gegenseite.
Er kann sehr verschiedenartige Ziele und Adressaten haben. Politische Streiks sollen Parlament und Regierung unter Druck setzen mit dem Ziel,
dass bei deren Entscheidungen die Interessen der Streikenden berücksichtigt werden.
In politisch zugespitzten Situationen können sie zu Generalstreiks auswachsen, die die Wirtschaft eines ganzen Landes lahmlegen
(Beispiele: Generalstreiks der Chartistenbewegung für das allgemeine Wahlrecht im 19. Jahrhundert in England; Generalstreik gegen den Kapp-Putsch 1920 in Deutschland).
Im Rahmen der grundgesetzlich garantierten Tarifautonomie (Art. 9 Abs. 3 Grundgesetz) soll ein Streik, der erst nach Ablauf der Friedenspflicht zulässig ist,
die Arbeitgeber dazu bewegen, den Forderungen der Gewerkschaft durch Abschluss eines entsprechenden Tarifvertrags nachzukommen.
Als wilder Streik (engl.: wildcat strike) bezeichnet man die von einer Gewerkschaft nicht autorisierte Arbeitsniederlegung von Belegschaften.
Arbeitgeber können mit Aussperrung und Betriebsstilllegung antworten.
Das Bundesarbeitsgericht hat 1994[1] das „Arsenal“ der Arbeitskampfmittel der Arbeitgeberseite mit dem Recht zur Betriebsstilllegung bzw. zur Betriebsteilstilllegung im Arbeitskampf erweitert.
Der Arbeitgeber ist danach nicht verpflichtet, die Produktion in einem bestreikten Betrieb oder Betriebsteil so weit wie möglich aufrechtzuerhalten.
Er kann ihn für die Dauer des Streiks ganz stilllegen mit der Folge, dass die beiderseitigen Rechte und Pflichten aus dem Arbeitsverhältnis suspendiert werden
und auch arbeitswillige Arbeitnehmer ihren Lohnanspruch verlieren.
In Deutschland fielen zwischen 2000 und 2007 im Durchschnitt fünf Arbeitstage jährlich pro Tausend Beschäftigte aus.
In Frankreich liegt dieser Wert bei 103 Arbeitstagen, in Spanien bei 173.[2]
Deutschland hat schwächste Reallohn-Entwicklung in der EU
Die Zahlen sind übrigens ebenso guffelig wie die oben aus dem Wiki, nämlich von 200 bis 2007.
Ein wichtiger Grund für diese schwache Entwicklung liege in der sogenannten negativen Lohndrift, die ebenfalls eine deutsche Eigenheit darstelle.
Während in anderen Ländern die Effektivlöhne häufig deutlich stärker anstiegen als die Tariflöhne,
sei es in der Bundesrepublik in den letzten Jahren zumeist umgekehrt gewesen:
Die Beschäftigten hätten im gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt niedrigere Lohnerhöhungen bekommen,
als in den Tarifverträgen vereinbart worden sei.
Wesentliche Ursachen dafür seien die rückläufige Tarifbindung der Unternehmen sowie Möglichkeiten,
auf betrieblicher Ebene von tarifvertraglichen Standards nach unten abzuweichen.
Während in anderen Ländern die Effektivlöhne häufig deutlich stärker anstiegen als die Tariflöhne,
sei es in der Bundesrepublik in den letzten Jahren zumeist umgekehrt gewesen:
Die Beschäftigten hätten im gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt niedrigere Lohnerhöhungen bekommen,
als in den Tarifverträgen vereinbart worden sei.
Wesentliche Ursachen dafür seien die rückläufige Tarifbindung der Unternehmen sowie Möglichkeiten,
auf betrieblicher Ebene von tarifvertraglichen Standards nach unten abzuweichen.
Medial werden immer bloß die bösen Streiker, wegen denen ja alle warten müssen beharkt,
aber was ist mit der anderen Seite, die es ja regelmäßig eskalieren lässt?
Streiks kosten Geld, nicht nur die Arbeitgeber, sondern auch die Arbeitnehmer / Gewerkschaften.
Das kommt mit irgendwie zu kurz.
Ich will auch nicht wissen, wieviel die Forderungen nun insgesamt kosten würden, wieviel Prozente da jeweils gefordert werden,
sondern vielmehr, was hat jeder Einzelne der Streikenden akt. in der Tasche und wieviel hätte er gerne?
Ist das für mich nachvollziehbar?
Sowas würde Verständnis für Streikende wecken, aber es gibt in den Medien keine entsprechenden Bemühungen,
allenfalls werden Spitzenverdiener raus gepickt (Piloten beispielsweise), um dann vorzuführen, wie unverschämt das sei.
Aber die Gewerkschaft muß sich ja mit allen Mitgliedern zu 75% und mehr für Streiks aussprechen,
da sind eben nicht nur Spitzenverdiener an der Urne. Auch verdienen längst nicht alle Piloten toll.
Südkurier.de 10/2014
Doch wie viel verdienen Piloten und Lokführer eigentlich? Wir haben nachgefragt. Das verdienen Lokführer
Die Deutsche Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) vertritt etwa 240.000 Mitglieder.
Für diese hat sie ein Entgelt ausgehandelt, das mindestens bei 2202 Euro liegt (gültig seit dem November 2013).
Nach 25 Berufsjahren oder mehr und entsprechender Positionen beziehen die Lokführer bis zu 3537 Euro Grundgehalt.
"Hinzu kommen Zulagen in Abhängigkeit von den tatsächlich gefahrenen Schichten, beispielsweise in der Nacht oder am Wochenende.
Hier gehen wir davon aus, dass im Schnitt zirka 300 Euro dazu kommen," sagt EVG-Sprecher Oliver Kaufhold. So sieht der Berufsalltag von Lokführern aus
Insbesondere im Fernverkehr kommen auch auswärtige Übernachtungen vor.
Dienstbeginn und -ende sind dann nicht am gleichen Ort.
Die Folgeschicht beginnt dann dort, wo die Vorschicht beendet wurde.
Unregelmäßige Arbeitszeiten mit einem Wechsel zwischen Früh- und Spätschichten gehören zum Berufsalltag hinzu
Die Deutsche Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) vertritt etwa 240.000 Mitglieder.
Für diese hat sie ein Entgelt ausgehandelt, das mindestens bei 2202 Euro liegt (gültig seit dem November 2013).
Nach 25 Berufsjahren oder mehr und entsprechender Positionen beziehen die Lokführer bis zu 3537 Euro Grundgehalt.
"Hinzu kommen Zulagen in Abhängigkeit von den tatsächlich gefahrenen Schichten, beispielsweise in der Nacht oder am Wochenende.
Hier gehen wir davon aus, dass im Schnitt zirka 300 Euro dazu kommen," sagt EVG-Sprecher Oliver Kaufhold. So sieht der Berufsalltag von Lokführern aus
Insbesondere im Fernverkehr kommen auch auswärtige Übernachtungen vor.
Dienstbeginn und -ende sind dann nicht am gleichen Ort.
Die Folgeschicht beginnt dann dort, wo die Vorschicht beendet wurde.
Unregelmäßige Arbeitszeiten mit einem Wechsel zwischen Früh- und Spätschichten gehören zum Berufsalltag hinzu
Abgesehen davon geht es ja eben nicht nur um Lokführer.
Das verdienen Piloten
Nach Informationen der Vereinigung Cockpit e.V. (VC) schwankt das Gehalt stark je nach entsprechender Luftverkehrsgesellschaft.
"Ein Erster Offizier erhält anfangs ein Monatsgehalt zwischen 1500 Euro und 5000 Euro brutto.
Ein Kapitän – das wird man nach etwa drei bis 20 Jahren als Erster Offizier – erhält je nach Luftverkehrsgesellschaft ein Anfangsgehalt
zwischen 3000 Euro und 10.000 Euro," teilt der Verband auf seinen Internet-Seiten mit.
Konkretere Angaben will VC nicht machen. "Wir kommunizieren grundsätzlich keine Gehaltszahlen.
Das führt nur zu völlig indifferenzierten Neiddebatten," sagt VC-Sprecher Jörg Handwerg auf Nachfrage.
Laut Medieninformationen soll der Durchschnittsverdienst eines Lufthansa-Piloten bei 181.000 Euro pro Jahr inklusive Zulagen liegen.
Nach Informationen der Vereinigung Cockpit e.V. (VC) schwankt das Gehalt stark je nach entsprechender Luftverkehrsgesellschaft.
"Ein Erster Offizier erhält anfangs ein Monatsgehalt zwischen 1500 Euro und 5000 Euro brutto.
Ein Kapitän – das wird man nach etwa drei bis 20 Jahren als Erster Offizier – erhält je nach Luftverkehrsgesellschaft ein Anfangsgehalt
zwischen 3000 Euro und 10.000 Euro," teilt der Verband auf seinen Internet-Seiten mit.
Konkretere Angaben will VC nicht machen. "Wir kommunizieren grundsätzlich keine Gehaltszahlen.
Das führt nur zu völlig indifferenzierten Neiddebatten," sagt VC-Sprecher Jörg Handwerg auf Nachfrage.
Laut Medieninformationen soll der Durchschnittsverdienst eines Lufthansa-Piloten bei 181.000 Euro pro Jahr inklusive Zulagen liegen.
Auf Welt.de gibt es auch noch einen Artikel,
aber auch da wird mir der Fokus zu stark auf politische Interessen der Gewerkschaftsführer gelegt,
es fällt immer wieder runter, dass eine sehr große Mehrheit der Mitglieder die Streiks in Kauf nehmen muß,
die sind nicht billig oder spaßig - das macht man nicht mal eben so (zumindest als Deutscher nicht).
Wirklich "spaßig" wird es aber erst, wenn Altenpfleger, Krankenschwestern und andere soziale Berufe das Streiken für sich entdecken,
dann muß sich nämlich auch gesellschaftich etwas ändern. Ohne Streiks aber wird das nie passieren.
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